bad staffelstein geschichte


Frankenlied von Victor von Scheffel (1859)

Das Frankenlied gesungen von der Klampfengruppe Bad Staffelstein!  (vertont von Valentin Eduard Becker (1870)

 

 

 

 

 

 

 

Die Stadt Bad Staffelstein (bis 2001 Staffelstein) liegt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels, im „Gottesgarten am Obermain“, der viele Sehenswürdigkeiten aufweist.

 

Dazu zählen die von Balthasar Neumann erbaute Basilika Vierzehnheiligen sowie Kloster und Schloss Banz. Ausflugsziel ist der nahe Staffelberg.

 

Bad Staffelstein erstreckt sich beiderseits des Mains, wobei sich die Kerngemeinde am linken Ufer befindet. Der Hausberg ist der linksmainische Staffelberg mit einer Höhe von 539 m ü. NN, rechtsmainisch erheben sich die 451,1 m ü. NN hohen Eierberge.

 

Bis zum 18. Jahrhundert

 

Der Staffelberg ist seit dem Neolithikum besiedelt. Dort befand sich in der keltischen Zeit ein Oppidum, das der Geograph Ptolemäus als Menosgada erwähnte. Es wurde wohl um die Zeitenwende mit dem Vordringen der Germanen, die im Maintal siedelten, aufgegeben. Auf dem Chamnitzen, einem 300 Meter langen Felsenriff zwischen Kümmersreuth und Lahm, wurden zertrümmerte Tongefäße germanischen Ursprungs gefunden, die auf einen Kultplatz hinweisen. Für eine Besiedlung ist das Felsstück jedoch ungeeignet.

 

Staffelstein erschien erstmals um 800 im Codex Eberhardi, in dem der Gutsbezirk Banz beschrieben wurde. Seit der Mitte des 9. Jahrhunderts war der Ort im Besitz des Klosters Fulda, im 11. Jahrhundert kam er zum Fürstbistum Bamberg. Kaiser Lothar III. verlieh im Jahr 1130 den Georgsbrüdern (den Kapitularen des Bamberger Doms) das Markt-, Bann- und Zollrecht für Staffelstein. Aus dem Jahr 1418 sind vier Stadttore belegt. 1422 erhielt Staffelstein vom Bamberger Bischof Friedrich III. von Aufseß das Recht, eine Stadtbefestigung zu errichten. 1473 kam es aufgrund eines Angriffs des Ritters Ulrich von der Weide zu einem verheerenden Stadtbrand.

 

Während des Dreißigjährigen Krieges nahmen die Schweden am 7. Februar 1633 die Stadt ein und zerstörten die Vorstadt. 1634 forderte die Pest 400 Menschenleben. Am 5. Juli 1684 kam es erneut zu einem Stadtbrand, dem nahezu alle Häuser der Stadt zum Opfer fielen. Das heutige Stadtbild ist vom Wiederaufbau im barocken Stil geprägt. Die beiden bedeutendsten Kirchenbauten der näheren Umgebung, das Kloster Banz (Weihe 1719) und die Basilika Vierzehnheiligen (1772 vollendet), betonen ebenfalls den barocken Charakter der Gegend.

 

19. bis 21. Jahrhundert

 

Anfang des 19. Jahrhunderts kam das Bamberger Fürstbistum, das ab 1500 auch zum Fränkischen Reichskreis gehörte, und dadurch auch Staffelstein zum Königreich Bayern. Die Stadt erhielt 1846 mit dem Bau der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn Anschluss an das Eisenbahnnetz der Bahnstrecke Bamberg–Hof. 1975 wurde eine 50 °C warme, stark solehaltige

Thermalquelle in über tausend Meter Tiefe erschlossen. 1999 wurden ein Kurpark und zwei Gradierwerke geschaffen, die Stadt erhielt im Jahr 2001 den Namenszusatz Bad.

 

Eingemeindungen

 

Die Kreisreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, brachte für die Stadt entscheidende Veränderungen. Neben dem Landratsamt wurden auch andere Verwaltungsbehörden aufgelöst. Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wiesen eingegliedert. Am 1. Juli 1976 kam Grundfeld hinzu. Am 1. Januar 1977 kamen Horsdorf und Schönbrunn hinzu. Durch die Gemeindegebietsreform, die am 1. Januar 1978 in Kraft trat, wurden die Gemeinden Banz (entstanden am 1. Juli 1972 aus der Fusion von Altenbanz, Nedensdorf, Stadel, Unnersdorf und Gebietsteilen von Weingarten), Schwabthal, Serkendorf, Stublang, Uetzing und Wolfsdorf sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Unterzettlitz eingegliedert, sodass sich die Einwohnerzahl insgesamt annähernd verdoppelte.

 

Einwohnerentwicklung

  • 1840:  1.309 Einwohner
  • 1900:  1.724 Einwohner
  • 1961:  4.625 Einwohner (ohne die eingemeindeten Orte), 9.531 Einwohner (mit den später eingemeindeten Orten)
  • 1970:  5.024 Einwohner (ohne die eingemeindeten Orte), 9.804 Einwohner (mit den später eingemeindeten Orten)
  • 1977:  4.985 Einwohner (vor der Gemeindegebietsreform)
  • 1978:  9.881 Einwohner (nach der Gemeindegebietsreform)
  • 1991: 10.454 Einwohner
  • 1995: 10.661 Einwohner
  • 2005: 10.686 Einwohner
  • 2010: 10.618 Einwohner
  • 2015: 10.231 Einwohner
    • Bauwerke

    • Das Rathaus (1684 bis 1687 unter Verwendung des spätmittelalterlichen Erdgeschosses erbaut) ist ein dreigeschossiges fränkisches Fachwerkhaus und prägt den Marktplatz der Stadt.
    • Der Bamberger Turm (im Alltag Stadtturm genannt) ist der einzige erhaltene Turm der Stadtbefestigung und stammt im Kern aus dem Jahr 1422. Seit einigen Jahren wird er für Kunstausstellungen genutzt.
    • Katholische Pfarrkirche St. Kilian und Georg aus dem 14. und 15. Jahrhundert
    • Mittelalterliche katholische St.-Anna-Kapelle, 1684 durch Stadtbrand zerstört, 1693/94 wiederaufgebaut
    • St.-Georgs-Kapelle, 1413 erstmals erwähnt, 1473 und 1684 zerstört, 1728 wiederaufgebaut
    • Katholische Heilig-Kreuz-Kapelle vor dem Bamberger Tor, 1677/78 in nachgotischen Formen erbaut
    • Stadtbrunnen mit der Figur des heiligen Johann Nepomuk auf geschwungenem Sockel (um 1730)
    • Überlebensgroße Adam-Ries(e)-Bronze-Skulptur in der Bahnhofstraße im Fußgängerzonenbereich, geschaffen vom Bildhauer Andreas Krämmer, enthüllt zum 450. Todestag des Rechenmeisters im November 2009
    • Basilika Vierzehnheiligen
    • Schloss bzw. Kloster Banz
    • Statue der Staffelsteiner Legende Pass Auf von Hubert Weber in der Bahnhofstraße
    • Denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude aus Sandsteinquadern, erbaut 1845 nach den Plänen von Friedrich Bürklein
    • Evangelische Dreieinigkeitskirche (erbaut 1957)
    • (Quelle: WIKIPEDIA)

 

 

 


Der Rechenmeister Adam Riese

 

Berühmtester Sohn der Stadt ist der Rechenmeister Adam Riese, der hier 1492 geboren wurde.

* 1492 in Bad Staffelstein (Franken)
† 1559 in Annaberg (Erzgebirge)

 

Adam Riese wurde 1492 in Staffelstein geboren. Zeitgenossen waren Hans Sachs, Albrecht Dürer, Martin Behaim, Martin Luther, Nicolaus Copernicus. Vom Vater Conntz Ries weiß man, aus Quellen, dass er Häuser, eine Mühle und einen Weinberg besaß und zweimal verheiratet war. Adam Ries entstammt der zweiten Ehe. Adam Riese hatte zwei Halbbrüder und eine Halbschwester aus der ersten Ehe seines Vater sowie drei Vollschwestern und einen Bruder, Conrad. Der Vater starb vermutlich 1506 , die Mutter Eva nicht lange nach ihrem Sohn Adam.


Über seinen Schulbesuch ist nichts Sicheres bekannt. Wir wissen nur aus seiner späteren wissenschaftlichen Tätigkeit, dass er Latein, die damalige Sprache der Gelehrten verstand. Denkbar ist, dass Adam Riese bei einem Geistlichen der Stadt eine Art Privatunterricht in Latein erhalten hat. 1509 hält er sich mit seinem Bruder Conrad in Zwickau auf. Conrad besucht in Zwickau die hochangesehene Lateinschule. 1518 wird Riese in Erfurt sesshaft, sein 1. Rechenbuch "Rechenung auff der linihen" wird fertiggestellt.

 

(Quelle: www.bad-staffelstein.de)