marktzeuln geschichte


 Marktzeuln (amtl. Markt Marktzeuln) ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln.

 

Marktzeuln ist ein Marktflecken, der im nördlichen Teil Oberfrankens oberhalb der Rodachmündung, zwischen dem Kulbitzberg und dem Spitzberg, im Landkreis Lichtenfels liegt und mit den Ortsteilen Zettlitz und Horb 1650 Einwohner zählt. Seiner historischen Siedlungsform nach ist Marktzeuln ein typisches Haufendorf.Es gilt als einer der schönsten Fachwerkorte Frankens.

 

Kunstvolles Schnitzwerk und klassisches Holzgefüge zieren die verwinkelten Häuserzeilen im Dorfkern. Die gestaffelten Fachwerkbauten entlang dem Rodachufer entstammen großteils dem 17. Jahrhundert. Die gotisch-barocke Pfarrkirche (15.–17. Jahrhundert) und das barocke Fachwerkrathaus beherrschen das Ortsbild, das als Ensemble seit 1975 in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen ist. Marktzeuln liegt am Fluss Rodach, an dem an einem Wehr zwei Mühlen liegen, die Angermühle, (links, bis in die 1950er Jahre eine Kunstmühle) und die Heinzenmühle (rechts, heute Wasserkraftwerk).

 

Bis zum 18. Jahrhundert

 

Marktzeuln, das ungefähr 1660 Einwohner zählt, ist als thüringisch-fränkische Gründung in der Mitte des achten Jahrhunderts eine der ältesten Ortschaften am Obermain. Der Name Zeuln, vom Althochdeutschen cyl herkommend, bedeutet Dickicht bzw. Gesträuch. Zeuln (Cylen) ist dementsprechend als Ansiedlung am Uferdickicht der Rodach zu bestimmen.

 

Im Jahr 1070 wurde Cylen in einer Traditionsnotiz des Bamberger Bischofs Hermann I. über eine Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz erstmals urkundlich erwähnt, mit der sie Cylen und sechs weitere Ortschaften dem Bamberger Bischofsstuhl übereignete. Im Bamberger Urbar A heißt es 1327 im Hinblick auf die Grundherrschaft des Bamberger Bischofs: „Episcopalis est Zeuln“. Sämtliche Rechte, Titel und Privilegien wurden Zeuln von den Fürstbischöfen von Bamberg, zu deren Staatswesen Zeuln von 1070 bis 1803 gehörte, gewährt: 1348 die kommunale Selbständigkeit mit einem eigenen Schultheißen, das Fischereirecht, Jagdrecht und Zollrecht, 1402 das Braurecht, 1497 die wehrhafte Befestigung des Ortes, um 1500 die Dorfordnung samt niederer Gerichtsbarkeit, Siegelrecht und Wappenrecht (auf grünem Zweig sitzende aufrechte schwarze Eule auf weißem Grund), 1523 das Marktrecht, 1576 bis 1578 das erste Rathaus, 1630, 1682 und 1706 jeweils zwei weitere Märkte, 1689 bis 1695 das zweite Rathaus.

 

Kirchlich privilegierten die Fürstbischöfe von Würzburg, zu deren Diözese Zeuln von 741 bis 1808 zählte, den Ort, indem sie um 1330 den Bau einer eigenen Kirche erlaubten, 1416 ein Frühmessbenefizium, 1482 eine Pfarrvikarie, 1510 eine eigenständige Pfarrei errichteten und 1699 bis 1701 die Pfarrkirche durch ein neues repräsentatives Kirchenschiff erweitern ließen.

 

 

19. bis 21. Jahrhundert

 

In bayerischer Zeit (seit 1803) hatte Zeuln, das ab 1811 amtlich Markt-Zeuln hieß und seit 1889 Markt Marktzeuln heißt, von 1818 bis 1827 den Rang einer städtischen Magistratsgemeinde und wird seither der kommunalen Klasse der Märkte zugerechnet. Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1840 1026. Im Jahr 1980 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln gebildet. Kirchlich gehört die Zeulner St.-Michaels-Pfarrei seit 1808 zur Diözese bzw. seit 1817 zur Erzdiözese Bamberg. Die Pfarrei besteht aus dem Pfarrort Marktzeuln und dem Filialdorf Zettlitz. 2010 konnte Marktzeuln das 500-jährige Jubiläum der Pfarrei feiern. 2020 folgt das 950-jährige Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung und 2023 das 500-jährige Jubiläum der Markterhebung.

 

 

Am 1. Juli 1977 erfolgte die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zettlitz mit den Ortsteilen Zettlitz und Horb.

 

(Quelle: WIKIPEDIA)